Im Jahre 2000 begann der Kult-Regisseur Sam Raimi mit seiner Arbeit an der Comicverfilmung Spider-Man. Nun nach knapp sieben Jahr erscheint in diesem Monat der dritte Teil der Comic-Reihe, der womöglich auch der letzte Film der Reihe ist. Die Erwartungen sind natürlich nicht geringer geworden. Mit den ersten beiden Filmen schaffte es Raimi grandiose Comicverfilmungen auf die Leinwand zu zaubern, die sowohl fesseln als auch unterhalten konnten. Insgesamt spielten beide Filme mehr als 1 Milliarde Euro in die Kassen von Sony Pictures.

Deswegen was es klar, dass man für den dritten Teil mehr aufbieten musste. Es musste dieses Mal alles größer und besser sein, als bei den ersten beiden Filmen. Das fing schon beim Budget an, welches angeblich mehr als 250 Millionen Dollar beträgt. Außerdem schickte man im dritten Teil gleich drei Gegner ins Rennen, um Spider-Man auch schön zu beschäftigen.

Aber macht man damit keinen Fehler? Wieso gleich drei Gegner? Zwei Gegner würden doch auch reichen. Geht man da kein großes Risiko ein?

Klar geht man ein großes Risiko ein, aber in diesem Fall hat es sich gelohnt.
Raimi hat es wieder geschafft und er hat eine Balance zwischen den drei Gegnern geschafft, die perfekt in die Geschichte eingebunden wurden. Jeder der drei Gegner mit denen es unser Spinnenfreund zu tun hatte, wurde gut eingeführt.

Aber mit welchen Problemen sollte es Peter Parker dieses Mal zu tun bekommen?
Raimi & Co. entschieden sich dieses Mal für die dunkle Seite von Peter Parker, der mit dem außerirdischen Symbionten, der auf die Erde kommt und sich an Peter anheftet, noch mehr zu Vorschein kommen sollte. Jede Person hat eine dunkle Seite, nur wir können entscheiden, ob wir sie unseren Freunden zeigen wollen.

Die Idee den Symbionten in dem dritten Teil einzuführen war gut gewählt. Raimi & Co. wollten nachdem Sie im ersten Teil Peter gezeigt haben, das aus großer Kraft große Verantworten folgt und er daraufhin im zweiten Teil Höhen und Tiefen durchlebt hat, dieses Mal den bösen Peter Parker zeigen, den es definitiv auch gibt und der durch den Symbionten zum Vorschein kommt.

Für Peter Parker läuft eigentlich alles recht gut. Er möchte MJ heiraten und seine Zukunft planen. Sogar Spider-Man wird von der Bevölkerung New Yorks langsam anerkannt. Doch der Schein trügt, innerlich hat es Peter immer noch schwer. Die Freundschaft zu seinem besten Freund Harry wird durch den Tod Harry?s Vater überschattet, der immer noch Peter/Spider-Man als Mörder sieht und sich auch einen Fight mit Peter über den Straßen von New Yorks leistet, den Harry aber verliert.

Der Clou des Symbionten ist, dass er noch einen weiteren Bonus mit sich bringt. Venom nämlich und ganz besonders auf Venom war ich gespannt, der mein Lieblings Gegner von Spider-Man ist, da er alle Fähigkeiten von ihm besitzt und sogar stärker ist. Der Symbiont der am Ende von Peter fallen gelassen wird, findet ihn Eddie Brock einen neuen Wirt und Venom ist geboren. Eddie Brock der genau so wie Peter beim Bugle arbeitet, aber durch einen Betrug gefeuert wird, hat auch ein gutes Motiv Peter und Spidey zu erledigen. Ein passendes Team findet zusammen und bringt tolle Effekte und Actionszenen mit sich, die sich definitiv sehen lassen können.


Doch der eigentliche Augenschmaus in dem Film ist eindeutig Sandman. Was die Leute der Spezial-Effekt-Abteilung wieder gezaubert haben, ist der helle Wahnsinn. Jede Kampfszene gegen Spider-Man war Gold wert fürs Auge. Es war schon ziemlich toll, wie die Macher hier auf die Details geachtet haben und nicht einfach nur auf die Actionszenen. Das fing schon beim Banküberfall an, wo Spidey gegen ihn angetreten ist und zog sich in die U-Bahnen New Yorks bis in Downtown New York. Einfach unglaublich was man da geboten bekommen hat.

Für Raimi war es aber immer wichtig jede Charakter eine gute Einführung zu geben und auch Flint Marko alias Sandman hat diese bekommen. Ein Vater der alles tut um seine Tochter zu retten und daraufhin in immer größere Probleme reinfällt. Man leidet förmlich mit diesem Charakter. Und da Raimi es mag jeden Charakter eine Verbindung zu Peter Parker oder Spider-Man zu geben, hatte auch Flint Marko eine. Er sollte der wahre Mörder von Peters Onkel gewesen sein und somit wurde diese Verbindung auch geschaffen. Daraufhin fing ein erbitterter Kampf zwischen den beiden Kontrahenten an, Peter/Spidey wollte Rache und Sandman seine Tochter retten.

Der Battle Royale fand am Ende des Filmes statt und auch hier wussten die Macher gut zu unterhalten. Sehr tolle Szenen zwischen Sandman und Spidey und natürlich auch mit Venom.
Alle Geschichten die von Raimi in den letzten Filmen aufgebaut wurden, finden im dritten Teil ein gutes Ende. Jeder Charakter wurde geschätzt von Raimi und gut eingeführt.

Die schauspielerischen Leistungen war durch die Bank recht gut, auch Topher Grace, dem man im Vorfeld als Fehlbesetzung für die Rolle als Eddie Brock/Venom abstempelte, weiß zu überzeugen.

Auch der Score konnte mich während des ganzen Filmes immer in den Bann ziehen.
Ein großes Lob aber an Sam Raimi, der es wieder geschafft hat, eine super Comicverfilmung abzuliefern, die unterhalten und fesseln kann. Das Wichtigste ist aber, dass alle drei Film sich auf einem Niveau bewegen, und somit kein großer Unterschied festzustellen ist. Ich persönlich finde, dass der dritte Teil sich vor den ersten beiden Filmen nicht verstecken braucht.

Ob er aber nun besser ist als die ersten beiden Filme, muss jeder Filmfan für sich entscheiden. Ich selbst finde, dass dritte Teil unterhalten konnte, aber für mich nicht viel besser war als die ersten beiden Filme.

Meine Erwartungen wurden größten Teils erfüllt. Leider aber muss ich mir selbst vorwerfen, dass ich zuviel über den Film im Vorfeld schon wusste und einiges dann für mich schon klar war. Kinogänger oder Fans, die sich nicht viel informiert haben, werden definitiv ihren Spaß haben. Fans aber die Trailer, Clips etc. gesehen haben, werden sich vielleicht ein wenig ärgern.

Raimi & Co haben in dem dritten Teil auch einige neue mögliche Geschichten für einen vierten Teil eingeführt, die aber nur in meinen Augen Sinn machen, wenn auch alle wieder an Bord sein sollten. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte man diese grandiose Reihe beenden und in 5-6 Jahren einen neuen Spider-Man Film raus bringen mit neuen Schauspieler und einem neuen Regisseur.

Ingesamt muss ich sagen, dass ich recht zufrieden bin und froh bin, dass der dritte Teil so gut gestaltet worden ist und die Reihe nicht runterzieht. Denn es gibt nicht viele Film-Reihen, die drei tolle Filme auf bieten können.